Heute hatten wir unseren zweiten Hafentag auf den Aaland-Inseln. Wir haben das Schifffahrtsmuseum besucht und das große Segelschiff "Pommern" besichtigt, ein Schwesterschiff der "Passat". Anschließend haben wir noch einen Bummel durch die Inselhauptstadt Mariehamn unternommen, dann im Hafen Wasser, Diesel und Strom gebunkert, da wir morgen zurück in die Stockholmer Schären wollen. Wir planen, die nächsten 3 - 4 Tage dann von Ankerbucht zu Ankerbucht zu bummeln (und da ist ein Trockenklo und ein Mülleimer schon eine Seltenheit...), bevor wir dann nächstes Wochenende irgendwann in Stockholm eintrudeln. Soweit der Plan. Da wir nun langsam wieder gen Süden schippern, hat der Skipper seine nordgehende Hose gegen die frische südgehende getauscht und so steht der Weiterreise nun wirklich nichts mehr im Weg.

Wir haben den nördlichsten Punkt unserer Reise erreicht und sind nun in Mariehamn auf den finnischen Aaland-Inseln.Von hier wünschen wir allen zu Hause EINEN GANZ TOLLEN START IN DIE SOMMERFERIEN!!! Viel haben wir in den letzten Tagen abgeklappert:

Västervik - Arkösund
Bei strahlendem Sonnenschein erreichen wir nach langer Fahrt Arkösund. Nach einiger Verwirrung, weil es den Gästehafen nicht mehr gibt, machen wir in einer brandneuen Marina fest. Wir erkunden die vorgelagerten kleinen Schären.

Arkösund - Utö

Sonne, Sonne, Sonne... aber leider kein Wind. Wir motoren nach Utö im südlichen Stockholmer Schärengarten, wobei die Selbststeueranlage heute unser bester Freund ist (hier ein ausdrücklicher Dank für diese Leihgabe. Wir nennen ihn dem Spender zuehren "den eisernen Alfred"). Utö ist DER Hotspot für die Mittsommer-Feier und wir sind live dabei! Besoffene Schweden, Familien in Trachten, geschmückter Mittsommerbaum und lustige Volkstänze... wir mittendrin.

Utö - Felsen in den Schären

Heute suchen wir uns einen Felsen an einer klitzekleinen Insel in den Stockholmer Schären, die taktisch gut liegt für den Sprung auf die Aaland-Inseln. Wir machen zum ersten Mal ganz nach Schwedenart fest: Felsen ausspähen, langsam anpirschen, Ausguck halten ob der Felsen steil ins Wasser geht... der Steuermann wirft den Heckanker, die Bordfrau springt wie eine Gemse auf den Felsen und vertäut das Boot fachgerecht an zwei kleinen Bäumchen. Spannend, hat aber gut geklappt.Wir fühlen uns wie Robinson Crusoe und wappnen uns für einen frühen morgigen Start. Leider hat der Motor ein Problem, so dass wir auf guten Wind für die Fahrt nach Mariehamn angewiesen sind.

Felsen im Nirgendwo - Mariehamn/Aaland-Inseln

Heute ist Problem-Tag: Motorproblem (Inkontinenz: spuckt Diesel bedauerlicherweise ins Schiff), Wasserproblem (Tank alle), Brotproblem (Brot mittags alle), Windproblem (lässt anfangs auf sich warten). Wir dümpeln mit 2-3 Knoten durch die Außenschären (was nervt, wenn man 50 sm vor sich hat), dann kommt aber Wind auf und es läuft gut. Wir schlängeln uns durch die vielen kleinen Inselchen und erreichen den sehr schönen Västerhamnen in der Inselhauptstadt Mariehamn. Hier liegen wir direkt hinter dem imposanten Segelschiff "Pommern", das Schwesterschiff der "Passat". Hier werden wir erstmal bleiben, bis die diversen Problemchen behoben sind.

Am nächsten Tag regnet es, wir waschen Wäsche, nutzen die schönen Waschräume mit Sauna, bunkern Wasser und Diesel und Thorsten macht sich auf dem Fahrrad des Hafenmeisters im strömenden Regen auf den Weg in einen entlegenen Baumarkt, um auch das Motorproblem zu lösen: es wird ein neues Gewinde geschnitten und eine größere Schraube eingesetzt und nun soll der gute alter Motor wieder voll einsatzbereit sein.

der eiserne Alfred

Utö

Mittsommerbaum

auf Utö

Schärenankern

Kurs Aaland-Inseln

die "Pommern" in Mariehamn

Arkösund

Ronja Räubertochter

Astris Lindgren Welt

Nachdem wir gestern nach Västervik gefahren sind, stand heute ein Hafentag auf dem Programm und der stand ganz im Zeichen von Pippi Langstrumpf und Co.: Mit dem Bus sind wir nach Vimmerby in die Astrid Lindgrens Värld gefahren. Einfach super! Hier konnte man in den Kulissen herumklettern, überall waren Aufführungen, das Wetter war perfekt und es war noch nicht so voll, so dass man nirgendwo warten musste und in Ruhe alle Attraktionen erkunden konnte. Jetzt sind wir zwar dank des doch recht stattlichen Eintrittsgeldes um einiges ärmer, aber es hat sich gelohnt.
Morgen schlängeln wir uns dann durch den wunderschönen Schärengarten weiter nach Norden.

Kristianopel

Endlich mal wieder Internet: wir sind inzwischen schon ziemlich weit gekommen. Von Simrishamn sind wir über die Hanö-Bucht 55 sm nach Utklippan gefahren... ein Felsen mitten im Meer, wirklich mal was besonderes. Mit einem inseleigenen Ruderboot haben wir Nord- und Südinsel erkundet und sind dort über die Felsen gekraxelt. Am nächsten Tag ging es in den hübschen Fischerort Kristianopel (Südeingang zum Kalmarsund). Hier fangen wir unsere erste Heckboje und alles klappt prima.

Aus Wettergründen entscheiden wir uns gegen den ganz langen Schlag nach Visby auf Gotland (zu viel Wind aus ungünstiger Richtung und deshalb wollen wir keine Nachtfahrt). Stattdessen geht es gen Norden nach Kalmar. Die 30 sm ziehen sich: Wenig Wind bei fieser Restwelle, dafür verbringen wir dort einen schönen Tag mit Schlossbesichtigung.

Sanitäre Anlagen auf Utklippan

Utklippan

Heute war ein toller Tag: super Wind aus guter Richtung... das bringt uns schnell die 50sm nach Figeholm. Um hierher zu kommen, müssen wir uns das erste Mal durch die Schären schlängeln - spannend, aber nicht besonders schwierig (wenn man genau die Tonnen zählt). Hier ist es ganz niedlich und die Kinder fahren Schlauchboot. Bisher hatten wir Riesenglück mit dem Wetter: Sonne, Sonne, Sonne - so hatten wir uns das vorgestellt!

dumm gelaufen...

Klintholms Dünen

Endlich in Schweden! Nachdem wir von Gedser nach Klintholm gesegelt sind, haben wir gestern nach einer doch sehr langen 13-stündigen Fahrt Ystad erreicht, da doch Wind und Welle manchmal etwas gegen uns waren. Außerdem haben die beiden kleinen Dumm-Dachse gestern die Vorschiffsluke nicht richtig geschlossen und eine große Welle hat gleich zu Beginn der Fahrt ihren Weg ins Schiff gefunden... ALLES NASS: Kinder, Schlafanzüge, Bettbezüge und -decken, Kuscheltiere, Polster... da haben wir heute nacht mal ganz neue Schlafgelegenheiten gesucht, da die Vorschiffskoje ausfiel. Heute sind wir dann bei strahlendem Sonnenschein in das hübsche Städtchen Simrishamn gefahren. Hier haben wir dann nach guter alter Gewohnheit wie Familie Flodder alles zum Trocknen an Deck gehängt, gelegt und gestellt und dank des tollen Wetters ist jetzt wieder alles trocken. Wir sind rundum in Urlaubslaune und alles läuft bisher (fast) wie bestellt - so darf es gerne weiter gehen!

Das fühlt sich doch schon nach Sommer an: Frühstück im Cockpit in T-Shirt und Shorts. Wir sind gestern in Gedser angekommen und fallen auch hier unter all den Langzeit-Senioren mit unseren schulpfichtigen Kindern etwas auf. Heute geht es bei wenig Wind nach Klintholm - dafür aber akute Sonnenbrandgefahr: Lichtschutzfaktor 50 ist aufgetragen.

Guten Morgen aus Burgtiefe auf Fehmarn. Nachdem wir gestern in Rekordzeit hierher geflogen sind haben wir nun alle ausgeschlafen, schön gefrühstückt und planen bei weiterhin ordentlichem Wind die Weiterfahrt nach Dänemark... der Urlaub startet ganz nach Plan. Der Sommer hat noch Potential und so werden wir heute wohl wieder in kompletter Eisbär-Ausrüstung die Fahrt antreten. Die Wetten laufen, ob das jüngste Crew-Mitglied sich heute mal an Deck zeigt (gestern hat sie es geschafft während der 6stündigen Fahrt die ganze Zeit unter Deck zu chillen).