Byxelkrok/Öland - Färjestaden/Öland
Nach einem langen Segeltag erreichen wir Färjestaden - eigentlich nur ein taktischer Stopp, der Hafen hat aber tolle Sanitäranlagen (und das wissen wir nach schwedischen Plumpsklos in der Wildnis mittlerweile wirklich zu schätzen!), kleine Verkaufsbuden und einen tollen Strand... also ein voller Erfolg.
Färjestaden/Öland - Kristianopel
Da es uns auf der Hinfahrt hier schon so gut gefallen hat, wählen wir wieder Kristianopel. Hier finden sich fast alle Liegeplatznachbarn aus Färjestaden ein, denn da ab morgen etwas mehr Wind aus Südwest wehen soll, wollen sich alle so nah wie möglich an die Ecke zur Hanö-Bucht heranpirschen. Wir spielen Minigolf auf dem mittleweile geöffneten Platz und lassen es uns bei schönem Wetter richtig gut gehen.
Kristianopel - Tromtö Nabb
Wir haben Glück und können das schmale Schärenfahrwasser nach Karlskrona befahren, denn die Brücke hier ist 18 m hoch (der nette Holländer mit seiner großen Najad und 19 m Mast muss ganz außenrum). Es ist toller Wind und wir schießen mit raumem Wind in das Fahrwasser. Als wir nur mit Groß an einer Najad unter Motor mit cooler Männercrew vorbeizischen, starren die jungen Kerle uns entgeistert hinterher und als dann auch noch die Kinder gesichtet werden und wir tatsächlich eine Familiencrew sind, ist die Verzweiflung perfekt (wir werden diese Herren später am Strand von Ystad treffen und ein Gespräch über ihre Heldentaten auf dem Wasser mit anhören...). Tromtö Nabb ist ein kleiner Vereinshafen mit Badestrand, Spielwiese und einem Vereinsheim, dass in einem typischen roten Holzhaus untergebracht ist... gut, dass wir nicht in den großen Stadthafen von Karlskrona gegangen sind, denn hier ist es richtig niedlich. Es wird gebadet, am Strand eine Superburg gebaut und auf der Wiese Ball gespielt.
Tromtö Nabb - Tjärö
Heute geht es auf die kleine Insel Tjärö in den Blekinge Schären. Wir haben ja nun schon einige Schärengärten gesehen, aber diese vielen flachen Steine kurz ober und unter der Wasseroberfläche sind schon fies. Trotzdem ist es hier wirklich schon. Bei Sonnenschein haben wir die Möglichkeit, diese Gegend ausgiebig anzuschauen, denn die Drehbrücke (der direkte Weg zu unserem Tagesziel) schließt vor unserer Nase, weil wir uns natürlich nicht schlau gemacht haben, wann sie genau öffnet. Dafür schöner Segelschlag nach Tjärö. Hier liegen wir an einem Holzsteg genau an den Felsen in Fußentfernung zum eigentichen Hafen. Hier will unser Heckanker partout nicht halten und der Skipper muss immer wieder im Schlauchboot mit dem Biest rausrudern, dann nimmt sich der nette schwedische Bootsnachbar der Sache an und ruckelt ihn langsam mit ca. 60jähriger Erfahrung in den weichen Sand. Abends grillen wir und liefern uns auf einer kleinen Wiese hinter den Felsen ein hartes Boccia-Match.
Hier gönnen wir uns noch einen Hafentag, denn es pustet ordenlich (und das auch noch aus der falschen Richtung für unsere Weiterfahrt) und wir liegen sonnig, geschützt und kostenlos - genau nach unserem Geschmack.
Tjärö - Simrishamn
Ein langer Tag nimmt doch noch ein schönes Ende - nach endlosem Segeln, Motoren, Segeln, Kreuzen und Winddrehern sind wir nach 11 Stunden endlich da. Wir eilen in den ICA-Supermarkt und horten das bei der weiblichen Crew so begehrte Vällingpulver, gönnen uns ein fieses Abendessen am Hafenkiosk und nehmen noch ein spätes Bad am schönen Sandstrand hinter dem Hafen.
Simrishamn - Ystad
Langweiliges Motoren nach Ystad, dafür aber bei tollstem Sommerwetter: der eiserne Alfred übernimmt die Pinne und wir sonnen uns, lesen und schlafen an Deck. In Ystad geht es sofort in die Stadt zum Shoppen. Die Kinder bekommen die hier total hippen Sweatshirt-Anzüge und sehen wirklich niedlich aus. Auch die Bordfrau schafft sich in ein pink-weiß-gestreiftes Teil hinein - und sieht aus wie eine Teletubbie ohne Antenne, außerdem hängt der Schritt in den Kniekehlen, war aber mal ein Lacher bei allen Beteiligten in dem Sportgeschäft. Bei wirklichem heißen Sommerwetter geht es nachmittags noch an den Strand zum Baden.
Ystad - Klintholm
Heute heißt es "Hej da, Sverige" und nach fast 7 Wochen und über 1200 Seemeilen tauschen wir heute schweren Herzens die schwedische gegen die dänische Gastlandflagge. Bei Sonnenaufgang motoren wir den Kreidefelsen von Mön entgegen. Wohin war keine Frage: es war heiß und sollte heiß bleiben - da kam nur Klintholm mit dem schönen Hafen und dem weißen Sandstrand mit den Dünen in Frage, Dänemark pur. Abends gibt es noch einen Wein auf einem Nachbarboot mit einer netten Familie mit gleichaltrigen Kindern.
Das Wetter soll so toll bleiben und wir hängen noch einen Hafentag dran. Wir mieten Fahrräder und radeln über die doch sehr hügelige Insel zu den beeindruckenden Kreidefelsen. Hier machen wir eine Strandwanderung und quälen uns die schier endlose Treppe bei sengender Hitze wieder hoch. Anschließend Baden, Baden, Baden und Grillen - wieder ein perfekter Urlaubstag.
Klintholm - Agersö
So, und jetzt wissen wir auch wie sich 8 Bft auf dem Wasser anfühlen... Wind war angesagt und Böen bis 8 Bft, aber erst für den Abend. Deshalb lag nur ein kurzer 25 Meilen Schlag vor uns und wir sahen uns zur Kaffeezeit gemütlich mit Puddingstückchen im Cockpit sitzen, doch nach einem entspannten Segeln nahm der Wind kurz vor dem Ziel immer mehr zu und drehte, so dass wir uns entschieden nicht in den kleinen sehr engen, sehr flachen und für diese Windrichtung recht ungeschützten Hafen zu gehen. Also Fock runter unter weiter bei raumem Wind, doch es hatte sich noch lange nicht ausgepustet und so segelten wir schließlich ohne Fock und mit 2. Reff bei konstant 7-8 Bft (mit entsprechenden Böen) recht sportlich weiter. Ein Blick auf die mittlerweile durchweichte Seekarte (wir hatten vergessen die Lüfter zu schließen und hatten den einen oder anderen Schwall Salzwasser in den Salon und auf den Navitisch bekommen) zeigte, dass die wenigen Häfen in näherer Umgebung nicht in Frage kamen (ungeschützt und nur über eine enge Rinne genau gegenan zu erreichen).
Na gut, dann eben gleich über das ganze Smaland-Fahrwasser nach Agersö, eigentlich das morgige Tagesziel. Nach 11 Stunden und 70 Seemeilen laufen wir kurz vor 21 Uhr hier ein. Die letzten 2 Stunden war das Gebiet durchgezogen, wir nahmen die Fock dazu und refften aus und konnten in aller Ruhe in den schönen und geschützten Hafen einlaufen. War alles kein Problem, da die Welle überhaupt nicht vergleichbar mit der Überfahrt von den Aaland-Inseln war - wir haben ein tolles Boot, das hier in diesem Revier alles mitmacht und tolle Segelkinder.
Agersö - Dagelökke/Langeland
Bei gutem Wind schönes Segeln mit dem Genaker nach Dagelökke. Leider scheint sich der Sommer mit dem gestrigen Tag verabschiedet zu haben und es regnet ab mittags fast die ganze Zeit. Zum Glück gibt es in Dagelökke eine Halle mit Badminton-Netzen und großen Kettcars für die Kinder und einen kleinen Kiosk mit lecker Puddingstückchen für uns. Dagelökke gefällt uns wie immer gut.
Dagelökke - Marstal
Heute soll es ab mittags regnen und fies pusten, also machen wir einen frühen Start. Es pustet tatsächlich noch nicht, dafür fängt es ca. 500 m vor dem Hafen an zu schütten, so dass dann doch die Segel und das Cockpit noch nass werden. So ein Wetter wie in den letzten zwei Tagen hatten wir die ganzen Wochen nicht! Das ist doch kein Sommer hier! In Marstal läßt es sich aber auch bei schlechtem Wetter gut aushalten und so werden wir hier die letzten Tage verbringen, bevor es dann am Donnerstag voraussichtlich wieder nach Hause geht. Außerdem werden wir uns nachher noch mit lieben Freunden hier treffen und so steht einem gemütlichen Abend nichts im Weg.
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