Montag, 30. Juli 2012

Lange hatten wir keinen Internetzugang und viel haben wir inzwischen gesehen und erlebt. Hier also nun der Post mit den Infos über die letzten Tage - wahrscheinlich auch der letzte, denn wir sind heute in Marstal angekommen und werden hier noch 2 gemütliche Hafentage verbringen, bevor wir dann Donnerstag zurück nach Kiel schippern.

Byxelkrok/Öland - Färjestaden/Öland
Nach einem langen Segeltag erreichen wir Färjestaden - eigentlich nur ein taktischer Stopp, der Hafen hat aber tolle Sanitäranlagen (und das wissen wir nach schwedischen Plumpsklos in der Wildnis mittlerweile wirklich zu schätzen!), kleine Verkaufsbuden und einen tollen Strand... also ein voller Erfolg.

Färjestaden/Öland - Kristianopel
Da es uns auf der Hinfahrt hier schon so gut gefallen hat, wählen wir wieder Kristianopel. Hier finden sich fast alle Liegeplatznachbarn aus Färjestaden ein, denn da ab morgen etwas mehr Wind aus Südwest wehen soll, wollen sich alle so nah wie möglich an die Ecke zur Hanö-Bucht heranpirschen. Wir spielen Minigolf auf dem mittleweile geöffneten Platz und lassen es uns bei schönem Wetter richtig gut gehen.

Kristianopel - Tromtö Nabb
Wir haben Glück und können das schmale Schärenfahrwasser nach Karlskrona befahren, denn die Brücke hier ist 18 m hoch (der nette Holländer mit seiner großen Najad und 19 m Mast muss ganz außenrum). Es ist toller Wind und wir schießen mit raumem Wind in das Fahrwasser. Als wir nur mit Groß an einer Najad unter Motor mit cooler Männercrew vorbeizischen, starren die jungen Kerle uns entgeistert hinterher und als dann auch noch die Kinder gesichtet werden und wir tatsächlich eine Familiencrew sind, ist die Verzweiflung perfekt (wir werden diese Herren später am Strand von Ystad treffen und ein Gespräch über ihre Heldentaten auf dem Wasser mit anhören...). Tromtö Nabb ist ein kleiner Vereinshafen mit Badestrand, Spielwiese und einem Vereinsheim, dass in einem typischen roten Holzhaus untergebracht ist... gut, dass wir nicht in den großen Stadthafen von Karlskrona gegangen sind, denn hier ist es richtig niedlich. Es wird gebadet, am Strand eine Superburg gebaut und auf der Wiese Ball gespielt.
 
Tromtö Nabb - Tjärö
Heute geht es auf die kleine Insel Tjärö in den Blekinge Schären. Wir haben ja nun schon einige Schärengärten gesehen, aber diese vielen flachen Steine kurz ober und unter der Wasseroberfläche sind schon fies. Trotzdem ist es hier wirklich schon. Bei Sonnenschein haben wir die Möglichkeit, diese Gegend ausgiebig anzuschauen, denn die Drehbrücke (der direkte Weg zu unserem Tagesziel) schließt vor unserer Nase, weil wir uns natürlich nicht schlau gemacht haben, wann sie genau öffnet. Dafür schöner Segelschlag nach Tjärö.  Hier liegen wir an einem Holzsteg genau an den Felsen in Fußentfernung zum eigentichen Hafen. Hier will unser Heckanker partout nicht halten und der Skipper muss immer wieder im Schlauchboot mit dem Biest rausrudern, dann nimmt sich der nette schwedische Bootsnachbar der Sache an und ruckelt ihn langsam mit ca. 60jähriger Erfahrung in den weichen Sand. Abends grillen wir und liefern uns auf einer kleinen Wiese hinter den Felsen ein hartes Boccia-Match.
Hier gönnen wir uns noch einen Hafentag, denn es pustet ordenlich (und das auch noch aus der falschen Richtung für unsere Weiterfahrt) und wir liegen sonnig, geschützt und kostenlos - genau nach unserem Geschmack.
 
Tjärö - Simrishamn
Ein langer Tag nimmt doch noch ein schönes Ende - nach endlosem Segeln, Motoren, Segeln, Kreuzen und Winddrehern sind wir nach 11 Stunden endlich da. Wir eilen in den ICA-Supermarkt und horten das bei der weiblichen Crew so begehrte Vällingpulver, gönnen uns ein fieses Abendessen am Hafenkiosk und nehmen noch ein spätes Bad am schönen Sandstrand hinter dem Hafen.
 
Simrishamn - Ystad
Langweiliges Motoren nach Ystad, dafür aber bei tollstem Sommerwetter: der eiserne Alfred übernimmt die Pinne und wir sonnen uns, lesen und schlafen an Deck. In Ystad geht es sofort in die Stadt zum Shoppen. Die Kinder bekommen die hier total hippen Sweatshirt-Anzüge und sehen wirklich niedlich aus. Auch die Bordfrau schafft sich in ein pink-weiß-gestreiftes Teil hinein - und sieht aus wie eine Teletubbie ohne Antenne, außerdem hängt der Schritt in den Kniekehlen, war aber mal ein Lacher bei allen Beteiligten in dem Sportgeschäft. Bei wirklichem heißen Sommerwetter geht es nachmittags noch an den Strand zum Baden.
 
Ystad - Klintholm
Heute heißt es "Hej da, Sverige" und nach fast 7 Wochen und über 1200 Seemeilen tauschen wir heute schweren Herzens die schwedische gegen die dänische Gastlandflagge. Bei Sonnenaufgang motoren wir den Kreidefelsen von Mön entgegen. Wohin war keine Frage: es war heiß und sollte heiß bleiben  - da kam nur Klintholm mit dem schönen Hafen und dem weißen Sandstrand mit den Dünen in Frage, Dänemark pur.  Abends gibt es noch einen Wein auf einem Nachbarboot mit einer netten Familie mit gleichaltrigen Kindern.
Das Wetter soll so toll bleiben und wir hängen noch einen Hafentag dran. Wir mieten Fahrräder und radeln über die doch sehr hügelige Insel zu den beeindruckenden Kreidefelsen. Hier machen wir eine Strandwanderung und quälen uns die schier endlose Treppe bei sengender Hitze wieder hoch. Anschließend Baden, Baden, Baden und Grillen  - wieder ein perfekter Urlaubstag.

Klintholm - Agersö
So, und jetzt wissen wir auch wie sich 8 Bft auf dem Wasser anfühlen... Wind war angesagt und Böen bis 8 Bft, aber erst für den Abend. Deshalb lag nur ein kurzer 25 Meilen Schlag vor uns und wir sahen uns zur Kaffeezeit gemütlich mit Puddingstückchen im Cockpit sitzen, doch nach einem entspannten Segeln nahm der Wind kurz vor dem Ziel immer mehr zu und drehte, so dass wir uns entschieden nicht in den kleinen sehr engen, sehr flachen und für diese Windrichtung recht ungeschützten Hafen zu gehen. Also Fock runter unter weiter bei raumem Wind, doch es hatte sich noch lange nicht ausgepustet und so segelten wir schließlich ohne Fock und mit 2. Reff bei konstant 7-8 Bft (mit entsprechenden Böen) recht sportlich weiter. Ein Blick auf die mittlerweile durchweichte Seekarte (wir hatten vergessen die Lüfter zu schließen und hatten den einen oder anderen Schwall Salzwasser in den Salon und auf den Navitisch bekommen) zeigte, dass die wenigen Häfen in näherer Umgebung nicht in Frage kamen (ungeschützt und nur über eine enge Rinne genau gegenan zu erreichen).
Na gut, dann eben gleich über das ganze Smaland-Fahrwasser nach Agersö, eigentlich das morgige Tagesziel. Nach 11 Stunden und 70 Seemeilen laufen wir kurz vor 21 Uhr hier ein. Die letzten 2 Stunden war das Gebiet durchgezogen, wir nahmen die Fock dazu und refften aus und konnten in aller Ruhe in den schönen und geschützten Hafen einlaufen. War alles kein Problem, da die Welle überhaupt nicht vergleichbar mit der Überfahrt von den Aaland-Inseln war - wir haben ein tolles Boot, das hier in diesem Revier alles mitmacht und tolle Segelkinder.

Agersö - Dagelökke/Langeland
Bei gutem Wind schönes Segeln mit dem Genaker nach Dagelökke. Leider scheint sich der Sommer mit dem gestrigen Tag verabschiedet zu haben und es regnet ab mittags fast die ganze Zeit. Zum Glück gibt es in Dagelökke eine Halle mit Badminton-Netzen und großen Kettcars für die Kinder und einen kleinen Kiosk mit lecker Puddingstückchen für uns. Dagelökke gefällt uns wie immer gut.

Dagelökke - Marstal
Heute soll es ab mittags regnen und fies pusten, also machen wir einen frühen Start. Es pustet tatsächlich noch nicht, dafür fängt es ca. 500 m vor dem Hafen an zu schütten, so dass dann doch die Segel und das Cockpit noch nass werden. So ein Wetter wie in den letzten zwei Tagen hatten wir die ganzen Wochen nicht! Das ist doch kein Sommer hier! In Marstal läßt es sich aber auch bei schlechtem Wetter gut aushalten und so werden wir hier die letzten Tage verbringen, bevor es dann am Donnerstag voraussichtlich wieder nach Hause geht. Außerdem werden wir uns nachher noch mit lieben Freunden hier treffen und so steht einem gemütlichen Abend nichts im Weg.

Byxelkrok Öland
Am Montag hat uns dann nach 2 Monaten der Alltag wieder und auf diesem Weg ein großes Dankeschön an alle Nachbarn, die sich so lieb um unser Haus gekümmert haben und an alle Kollegen, die tapfer die Stellung gehalten haben.






Tromtö Nabb - Vereinsheim
Tjärö

Tjärö
Ystad

Tschüß Schweden!
Kreideküste auf Mön

Möns Klint

Mittwoch, 18. Juli 2012


Nyköping – Arkösund/Mickelsö
Voll gebunkert starten wir in die Schären. Tolles Segeln durch die hübsche Landschaft und die vielen kleinen Inselchen. Nachmittags haben wir keine Lust mehr, weitere 10 sm zurückzulegen und wir suchen uns einen windgeschützten Felsen an der Insel Mickelsö und bleiben die Nacht da.

Arkösund/Mickelsö – Styrsö/Gillersholmen
Bei sonnigem Wetter passieren wir den Hafen von Arkösund, wo wir auf dem Hinweg gelegen haben und fahren dann in den wunderschönen St. Anna Schärengarten. Die Inselchen sind hier kleiner und nicht so stark bewaldet wie in den Stockholmer Schären und genau wie dort verläuft es sich in den vielen Buchten, obwohl auf dem Wasser viele Boote unterwegs sind. Wir finden auf Stryrsö den perfekten Felsliegeplatz und baden und klettern auf den Felsen umher. Kaum ist der Grill angeheizt, bezieht es und es fängt an zu regnen und gewittern... also gibt es lecker Grillwurst unter der Kuchenbude.

Styrsö/Gillersholmen – Harstena
Bei durchwachsenem Wetter verlassen wir unseren schönen Felsen und fahren in das Mini-Dorf Harstena mitten in den St. Grytts Schären, die genauso idyllisch sind wie die St. Anna Schären. Hier gewesen zu sein ist ein absolutes Muss. Das finden außer uns noch viele andere Schweden (wie fast immer sind wir die einzigen Deutschen weit und breit), aber wir haben Glück: wir schalten das keifende Echolot aus und ergattern uns einen Platz mit Bug am Holzsteg, stecken allerdings auch leicht im Modder. Anschließend haben wir wieder Superwetter und wandern über die Sandwege durch das kleine Dorf und fühlen uns direkt nach Bullerbü zurückversetzt. Mit dem Schlauchboot geht es durch einen schmalen Schilfkanal zum Dorfbäcker und anschließend wird ausgiebig gebadet. Hier ist es richtig toll!!

Harstena – Langö/Trässö
Wir verlassen das schöne Harstena und motoren bei Niesel gegen eine blöde Welle... macht keinen Spaß. Dafür klart es später auf und wir liegen in einem Wirrwarr aus Steinen und Inselchen an einem geschützten Felsen. 

Langö/Trässö - Loftahammar
Heute ist die Segelwelt wieder in Ordnung. Wir kreuzen durch enges Schärenfahrwasser, freuen uns über unsere Selbstwendefock und ernten für unseren schnittigen Auftritt Lob von einer unter Motor fahrenden Hallberg Rassy (da haben wir aber auch fast die Winschkurbel durchs Wasser gezogen...). Wir fahren nach Loftahammar, füllen unsere Vorräte auf und gönnen uns abends alle Pizza aus der hiesigen Pizzeria. Außerdem wird eine Ladung Wäsche gewaschen und es gibt neue Bettwäsche - ein echtes Ereignis!

Loftahammar - Sparö/Päronholmen
Wieder tolles Segeln in geschütztem Schärengewässer mit super Wind und wenig Welle. Wir verbringen einige Zeit mit der Suche nach einem geeigneten Liegeplatz. Der Felsen, den wir uns ausgesucht haben, liegt dann aber auf der falschen Insel: wir wollten eigentlich zu dem Leuchtturm wandern, müssen dann aber feststellen, nachdem wir den Felsen hochgekraxelt sind und uns durch knöcheltiefes Moos geschlagen haben, dass der olle Turm überhaupt nicht auf unserem Inselchen ist. Macht nichts, wir haben trotzdem einen schönen Ausblick fast bis nach Västervik. Der Skipper vollbringt abends im doch recht kühlen Wasser eine Meisterleistung: er taucht unter das Boot und bringt eine neue Opferanode an, da die Alte sich irgendwann auf der Tour verabschiedet hat. 

Sparö/Päronholmen - St. Vippholmen
Heute geht es erstmal in die letzte Ankerbucht... rumpel, rumpel - da haben wir doch tatsächlich am letzten Schärentag bei der Einfahrt in die Bucht einen fiesen Unterwasserstein getroffen. Außer einem Schreck ist aber nichts passiert. Wir finden wie immer einen schönen Felsen in der sehr beliebten und gut besuchten Bucht, grillen auf dem Felsen, sonnen uns und haben einen richtig tollen letzten Schärentag.

St. Vippholmen - Byxelkrok/Öland
Eigentlich sollte das Wetter ganz gut sein, aber statt dessen regnet es uns bei der Überfahrt nach Öland auf die Mütze. Der Hafen Byxelkrok liegt ganz im Norden von Öland, der "Sonneninsel". Wir bummeln durch den Hafen mit seinen vielen Buden, Cafes und Restaurants und machen eine Strandwanderung - wobei "Strand" hier nichts mit Sand sondern eher mit vielen Steinen zu tun hat... hier werden folglich auch keine Sandburgen sondern Steinburgen gebaut.

Harstena

paßt genau...
Sparö Bake - da wollten wir hin
Marshmallows zum Nachtisch
Fahrt zur Sonneninsel
St.Vippholmen
Byxelkrok/Öland

Dienstag, 10. Juli 2012

Heute sind wir aus der unendlichen Weite der unzähligen Schären für einen kurzen Stopp in die Zivilisation zurückgekehrt, deshalb kurz einen Zusammenfassung über die Ereignisse der letzten Tage, seit wir Stockholm verlassen haben:

Stockholm - Gällnö/Västerholmen
Bei schönem Wetter verlassen wir das wunderschöne Stockholm und segeln durch die Schären, vorbei an Vaxholm bis nach Gällnö. Man merkt, dass die Schweden nun auch Ferien haben, es ist viel los auf dem Wasser und aus allen Ecken und Buchten kommen Boote gekrochen, die dann aber auch wieder zwischen den tausenden von kleinen Inselchen verschwinden. Wir machen auf die "schwedische Art" am Felsen fest, baden, sonnen uns und genießen den Rest des Tages.

Gällnö - Paradisviken
Heute wollen wir die beliebte Bucht Paradisviken besuchen. Als wir mittags ankommen, sind schon einige Felsplätze belegt und in der Bucht ankern auch schon einige frei. Deshalb habe ich auch genügend Publikum für einen ganz besonderen Auftritt: wir pirschen uns langsam an einen Felsen heran, eine nette Schwedin vom Nachbarboot nimmt mir den ersten Festmacher ab, dann springe ich wie eine Gemse auf den Felsen, doch leider landet ein Fuß zu tief auf dem glitschigen Felsen und bevor ich "huch" sagen kann, geht es ab ins Wasser - in voller Montur, den Festmacher noch in der Hand versuche ich festen Boden unter die Füße zu bekommen, aber der Fels ist wie Schmierseife. Die Schwedin staunt, die anderen Leute haben richtig was zu gucken - zum Glück platzt die Schwimmweste nicht und ich hänge wie Tarzan an der Liane an unserer Fußleiste, aber keine Chance an Bord zu kommen... die Schwedin gibt alles (fast hätte es sie auch von den Füßen gerissen) und so komme ich dann doch wieder auf den Felsen gekrabbelt - Hafenkino vom Feinsten. Diese Geschichte muss ich mir sicher noch einige Jährchen anhören...
Wir spazieren über die Insel zum Kaufmann, grillen, baden und fahren Schlauchboot. Abends versenke beim an Bord klettern noch unseren Fotoapparat in den Fluten, so dass nun der Kinder-Fotoapparat zur Dokumentation herhalten muss... war irgendwie nicht mein Tag.

Paradisviken - Sandhamn/Lökholmen
Heute geht es nach Sandhamn, das Segelmekka der schwedischen Ostküste. Hier trifft sich Reich und Schön... und da dürfen wir natürlich nicht fehlen. Da wir zwar schön, aber nicht so reich sind, sparen wir uns das sehr teure Hafengeld und fahren in den kleinen sehr idyllischen Hafen Lökholmen, direkt gegenüber und nehmen die Umsonst-Fähre nach Sandhamn. Hier bummeln wir dann durch die kleinen Gassen, bestaunen die hutzeligen kleinen alten Häuschen und schlendern entlang der Uferpromenade mit den vielen kleinen Läden und Boutiquen. Im Hafen von Sandhamn ist es laut und trubelig, eine Bühne mit Live-Musik dröhnt und Boote versuchen sich auch noch in die kleinste Lücke zu quetschen - wir sind sehr froh, dass wir uns das alles in Ruhe angucken können und dann an unseren kleinen Anleger gegenüber zurückkehren können.

Lökholmen - Ranöhamn
Nach starkem Regen und Gewitter in der Nacht legen wir bei strahlendem Sonnenschein ab. Ein munteres Segel hoch und runter beginnt, denn wir schlängeln und kreuz und quer durch die kleinen Nebenfahrwasser und viel Wind ist sowieso nicht, dafür ist heute segeln im Bikini angesagt, denn es ist richtig warm. Wir ankern frei in der hübschen Bucht Ranöhamn, baden, tauchen und springen vom Bugkorb... SOMMER!

Ranöhamn - Sagviken/Järflotta
Wir wachen auf und ooops... der Sommer ist verschwunden: draußen wabert der Nebel. Er lichtet sich etwas und wir lichten den Anker und machen uns auf den Weg. Anfangs ist es diesig, doch dann kommt der Nebel langsam wieder. Ein komisches Gefühl, man kann sich nur noch am Kompass orientieren, denn Landmarken und Seezeichen sind in der dicken Suppe nicht zu erkennen. Außerdem ist Totenflaute und wir motoren durch die Nebelwand. Wir treffen die Felsdurchgänge dank des Plotters gut, aber man staunt doch, wenn direkt neben einem plötzlich ein 10m hoher Felsen auftaucht, den man überhaupt nicht gesehen hat. Wir haben uns aufgrund der eingeschränkten Sicht eine große einfache Ankerbucht ausgesucht. Hier liegen wir nun, bauen die Kuchenbude auf, lesen, spielen und machen es uns gemütlich. Abends klart es langsam auf und die Sonne kommt noch heraus.

Sagviken - Ringsön
Als wir aufwachen, herrscht strahlender Sonnenschein. Wir motoren durch den engen Dragetskanal (4-5 m breit) und segeln anschließend bei gutem Wind zügig gen Süden. Mittags erreichen wir unser Tagesziel: die vielen Buchten der Insel Ringsön. Wir finden einen tollen Felsliegeplatz in einer kleinen Bucht und baden den ganzen Tag. Wir schwimmen zu kleinen glattgeschliffenen Felsen, sonnen und picknicken dort... wie im Bilderbuch.

Ringsön - Nyköping
Heute müssen wir Wasser, Diesel und Lebensmittel bunkern und deshalb geht es nach Nyköping. Obwohl wir bei dem ersten Schären-Kaufmann das hier sehr beliebte Salzwasser-Shampoo erstanden haben, schimmern die Haare nicht wirklich so seidig, wie auf der Verpackung angekündigt und trotz Süßwasser-Solarsack (der bei schwedischen Fels-Nachbarn immer für Gesprächsstoff sorgt und große Begeisterung hervorruft) können wir auch mal wieder eine warme Dusche vertragen. Wir bummeln durch das sehr schöne Städtchen, die Damen werden bei H&M fündigt (ist ja schließlich auch typisch schwedisch...) und der Skipper bekommt einen neuen Stecker. Abends geht ein Monster-Regenguss nieder, dem ein Wahnsinns-Regenbogen folgt.

Lunch in Sandhamn

Lökholmen
Sandhamn
Sommersegeln
Dragetskanal
Baden auf Ringsön
Inselerkundung

Dienstag, 3. Juli 2012

Leider müssen wir den Ereignissen etwas vorgreifen, da wir am 5.7. sehr wahrscheinlich keinen Internetzugang haben werden und wir somit keine Neuigkeiten in den Blog schreiben können... deshalb jetzt:

Herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag, Aki!!!!
Wir wünschen dir einen ganz schönen Tag und denken an dich.




Stockholm Shopping & Sightseeing
Unsere Füße sind platt und die Schuhe qualmen... wir waren heute ausgiebig in Stockholm unterwegs. Mit dem Linienboot von unserem Hafen in die Altstadt Gamla Stan. Hier sind wir dann durch die schönen alten Gassen gebummelt, haben die Tyska Kyrkan besichtigt und den Wachwechsel vor dem Königlichen Schloss erlebt (inkl. Musik vom Königlichen Musikkorps). Nach einer Eispause im Kungsträdgarden sind wir dann über die Shoppingmeilen gebummelt und die Kinder sind beide fündig geworden - Es gab sogar schon eine Belohnung für die Zeugnisse, was extrem großzügig von uns war, wenn man bedenkt, dass wir die Zeugnisse noch gar nicht zu Gesicht bekommen haben :-) Thorsten und ich haben uns einen schönen neuen Käsehobel gegönnt (wie die Zeiten sich doch ändern... früher war ich diejenige, die hier mit Tüten beladen nach Hause gegangen ist und einen Käsehobel zu kaufen, wäre mir in meinen düstersten Träumen nicht eingefallen).

Auf dem Rückweg haben wir noch unsere Vorräte aufgefüllt. Jetzt muss noch Wasser gebunkert werden, denn morgen heißt es Abschied nehmen von Stockholm und es geht wieder in die Schären auf der Suche nach schönen Anker- und Badebuchten (denn das Wetter soll genau wie heute toll bleiben).
Fährfahrt nach Gamla Stan

Altstadt Gamla Stan

das Rathaus "Stadshuset"
 

Montag, 2. Juli 2012

Mariehamn/Aaland - Arholma
Nach einer ekelhaften Überfahrt erreichen wir die nördlichen Stockholmer Schären. Wir machen an einem geschützten Felsen bei Arholma fest und kraxeln noch etwas über das Inselchen... Lesen, Spielen, frühes Schlafen.

Arholma - Ängsö
tolle Fahrt durch die Schären. Wir machen in der Bucht Svartviken auf der komplett unter Naturschutz stehenden Insel Ängsö fest. Leider fahren wir beim Rückwärtsfahren über die Leine unseres Schlauchbootes, so dass der Skipper ein erstes unfreiwilliges Bad nehmen muss, um unter das Boot zu tauchen und das Seil aus der Schraube zu holen: Glück gehabt, der Schaden ist schnell behoben und alles funktioniert wieder. Die Kinder nehmen ein erstes freiwilliges Bad. Wir wandern quer über die Insel zu einem kleinen Informationshäuschen über die Insel und grillen auf dem Felsen vor unserem Boot.

Ängsö - Gällnö
Es geht weiter in die mittleren Schären nach Gällnö. Hier soll der in der Steinzeit entstandene spektakuläre "Riesenkessel" zu besichtigen sein. Wir machen (jetzt schon wie alte Schweden-Hasen) am Felsen fest und machen uns auf den Weg. Der in Reiseführern gepriesene Riesenkessel ist nicht mal ein Foto wert und wäre uns sicher gar nicht als solcher aufgefallen, wenn nicht daneben ein Schild gestanden hätte: es sah eher aus wie ein kleines Loch voller Entengrütze mitten im Wald. Da wir schon mal festen Boden unter den Füßen haben, wandern wir ins Dorf zum Kaufmann und gönnen uns ein Eis. Auch heute wird wieder gebadet (diesmal sogar die gesamte Crew).

Gällnö - Stockholm
Heute ist es nieselig und diesig, aber egal: WIR FAHREN NACH STOCKHOLM!!!! Als wir uns der Stadt nähern, kommt auch die Sonne heraus und viele Boote kommen uns unter Spinnaker entgegen, ein tolles Bild... doch leider kommt die Wasserschutzpolizei auf uns zu und teilt uns mit, dass die Häfen in Stockholm bis 14.00 Uhr wegen der Gotland rund-Regatta gesperrt sind und so dümpeln wir noch ca. 1 Stunde mit diversen Leidgenossen aller Nationalitäten in einer kleinen Bucht herum, bevor wir dann in den Wasahamen mitten in Stockholm einlaufen können. Und siehe da: wir können uns mit Blick über die Innenstadt genau neben unsere Kieler Vereinskameraden mit der Langestina legen... die Welt ist klein.
Nachmittags werden wir dann von meiner lieben Freundin abgeholt und wir verbringen einen schönen Tag und zwei sehr sehr nette Abende bei ihr und ihrer Familie (Tack, Ursula och Ronny för gästvänligheten - det var mycket trevlig hemma hoss er och himla kul att träffa er igen!!!!).

Stockholm - Vasamuseum
Wir besuchen das ausgesprochen beeindruckende Vasamuseum mit dem riesigen Kriegsschiff, dass auf der Jungfernfahrt nach nur 1300 m vor Stockholm sank und in den 60er Jahren dann nach über 300 Jahren auf dem Meeresgrund geborgen und restauriert werden konnte - immer wieder imposant zu sehen und auf jeden Fall einen Besuch wert! Und das Beste an der ganzen Sache ist, dass nur ca. 200 m vom Vasamuseum unser schwimmendes Zuhause liegt.

Stockholm - Gröna Lund
Heute war Party time, denn es ging in den Vergnügungspark Gröna Lund, ebenfalls nur wenige Gehminuten von unserer Pippilotta entfernt. Bis zum Boot hört man das Kreischen der Menschen in den Achterbahnen - und jetzt wissen wir auch warum, denn heute haben wir mitgekreischt. Den ganzen Tag war heute Twister, Insane, Wilde Maus, Freifall-Turm, Krake, Fliegender Teppich und vieles mehr angesagt. Das ist zwar nicht eine klassische Stadtbesichtigung, hat aber super viel Spaß gemacht.

Ängsö
Gotland rund Regattastart

Badefreuden
Wasahamnen Stockholm
Vasamuseum
Gröna Lund Vergnügungspark

Dienstag, 26. Juni 2012

Heute hatten wir unseren zweiten Hafentag auf den Aaland-Inseln. Wir haben das Schifffahrtsmuseum besucht und das große Segelschiff "Pommern" besichtigt, ein Schwesterschiff der "Passat". Anschließend haben wir noch einen Bummel durch die Inselhauptstadt Mariehamn unternommen, dann im Hafen Wasser, Diesel und Strom gebunkert, da wir morgen zurück in die Stockholmer Schären wollen. Wir planen, die nächsten 3 - 4 Tage dann von Ankerbucht zu Ankerbucht zu bummeln (und da ist ein Trockenklo und ein Mülleimer schon eine Seltenheit...), bevor wir dann nächstes Wochenende irgendwann in Stockholm eintrudeln. Soweit der Plan. Da wir nun langsam wieder gen Süden schippern, hat der Skipper seine nordgehende Hose gegen die frische südgehende getauscht und so steht der Weiterreise nun wirklich nichts mehr im Weg.